Blaue Schmeißfliege

Aussehen
Die wohl bekanntesten Vertreter der Schmeißfliegen sind die Blaue Schmeiß- oder Fleischfliege (Calliphora vicina) und die metallisch-goldgrün glänzende Goldfliege (Lucilia sericata). Mit einer Länge bis 14 mm sind sie etwas größer als die Stubenfliege; von dieser unterscheiden sie sich auch durch ihre auffallend schillernde Färbung. Wie die Stubenfliege besitzen sie große rote Facettenaugen, einen Saugrüssel, mit dem sie ihre Nahrung aufnehmen und ein Paar Flügel.
Lebensraum / VorkommenWeltweit kommen über 1000 Arten von Schmeißfliegen vor, in Deutschland sind es allein mehr als 40 Arten. Die ausgewachsenen Tiere treten praktisch in allen Lebensräumen auf. Man findet sie auf Blumen und Blüten, wo sie Nektar und Pollen aufnehmen. Zum Auflecken von Säften und zur Ei- bzw. Larvenablage suchen sie zerfallene organische Substrate verschiedenster Herkunft auf. Häufig treten sie daher auch auf tierischem Aas, Dung oder Kot, aber auch auf Ausscheidungen menschlicher Herkunft auf.Ein beliebter Aufenthaltsort dieser Insekten sind Kothaufen. Der Name „Schmeißfliege“ stammt von dem Wort „schmeißen“, welches heute ein veralteter Begriff für ‚Kot abgeben’ ist. Sie legen ihre Eier gerne auf Dung und Kot ab, aber auch in Lebensmitteln tierischer Herkunft, wie Fleisch, Wurst oder Käse. Lucilia sericata legt ihre Eier teilweise auf der Haut oder in Wunden von Wirbeltieren ab, wo sich die Larven von Bindegewebe ernähren.In der Humanmedizin werden die Maden gelegentlich auch zur Wundheilung eingesetzt. Die Maden werden dazu steril im Labor gezüchtet und auf die zu behandelnde Wunde gesetzt; dabei wird (nur) das abgestorbene Fleisch von den Tieren abgefressen und so eine Infektion verhindert.Beide Fliegenarten gehören zu den forensisch bedeutsamen Fliegengattungen. Forensische Entomologen (für die Gerichtsmedizin tätige Insektenforscher) können durch die Bestimmung der verschiedenen Fliegenentwicklungsstadien auf einem Leichnam konkrete zeitliche Aussagen über dessen Liegedauer machen und somit Rückschlüsse auf den Todeszeitpunkt ziehen.